Büchereigeschichte Teil 1 - 1898 bis 1978
1898 bis 1938 - Jahrhundertwende bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs
Im Jahr 1898 wird erstmals eine Borromäusbücherei für Niederbrechen in den Unterlagen des Borromäusvereins erwähnt. Zunächst ist diese Bücherei in zwei Schränken im Flur des Pfarrhauses untergebracht. Sonntags nachmittags können Bücher ausgeliehen werden. Allerdings läuft die Ausleihe verglichen mit heute komplett anders ab. Der jeweilige Kaplan oder die Haushälterin des Pfarrers legen dem Leser bzw. der Leserin einige Bücher zur Auswahl vor. Nur unter diesen kann er oder sie dann auswählen.
Das Bestandswachstum auf rund 1000 Titel sowie rund 1500 Entleihungen machen im Jahr 1937/38 einen Umzug der Bücherei in das Schwesternhaus erforderlich.
1939 bis 1945 - Kriegsjahre
Im Jahr 1941 bringen Mitglieder der Jugendgemeinschaft unter Regie von Kaplan Erbach in einer beherzten „Nacht- und Nebelaktion" die besterhaltenen Bücher des Buchbestandes in Sicherheit und entziehen sie somit einer drohenden Beschlagnahmung durch die Nationalsozialisten.
1945 bis 1960 - Nachkriegszeit
Eine von Pfarrer Bernhardt vorgeschlagene Zusammenlegung der Pfarrbücherei mit der Gemeindebücherei wird im Jahr 1952 durch die Gemeindevertretung abgelehnt. Im Jahr 1954 wird erwähnt, dass die Pfarrbücherei durch Josef Weier geleitet wird. Zwei weitere Personen helfen bei der Ausleihe. 1959 beklagt Pfarrer Bernhardt, dass der Buchbestand stark veraltet ist und ohne Investitionen in neue Bücher eine Schließung unabwendbar erscheint. Neben der Pfarrbücherei existieren die kleinere Gemeindebücherei sowie die Leihbücherei Stillger. Ende der 1950er Jahre wurden die Buchbestände in die für uns heute übliche Freihandaufstellung überführt.
1961 bis 1977 - Frühe Jahre unter der Leitung von Albert Stillger
Im Jahr 1961 überträgt Pfarrer Bernhardt die Büchereileitung an Albert Stillger. Noch im selben Jahr ermöglichen finanzielle Unterstützungen der Pfarrgemeinde und des Borromäusvereins eine substanzielle Erneuerung des Buchbestandes sowie Investitionen in neues Mobiliar. Über die Jahre werden die Bestände sukzessive modernisiert. 1971 werden Buchbestand und Ausleihe neu geordnet und der Büchereiraum im Schwesternhaus neu gestaltet.
1977 bis 1978 - Umzug in die ehemaligen Jugendräume im Kindergarten Jakob-Herlth-Straße
Im Jahr 1977 beschließt die Kirchengemeinde den Verkauf des Schwesternhauses, so dass die Bücherei zum Jahresende in die Keller- und Jugendräume des Kindergartens in der Jakob-Herlth-Straße einzieht.
Die neuen Büchereiräume in der Jakob-Herlth-Straße werden am 19.03.1978 mit einem Tag der offenen Tür feierlich eröffnet. Neben einer Vorlesestunde, einem Luftballon-Flugwettbewerb und einer Cafeteria können die Teilnehmer an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Haben Büchereien überhaupt noch einen Sinn" mit Pfarrer Harald Drechsler, Bürgermeister Kramm, Fachstellen-Leiterin Liesel Müller und der kirchlichen Büchereiassistentin Frau Friedrich teilnehmen.